TamTam Trommel AG

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TamTam Trommel AG
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Ich bin ganz bei mir und trommle doch mit dir gemeinsam

Ganzheitliche Wahrnehmungserziehung - Soziale Kommunikation und Selbstbehauptung mit Rhythmus und Bewegung (Körperpercussion und Trommeln)

Ziel: Förderung aller Wahrnehmungsbereiche, der sozialen Kommunikation mit dem Anspruch der Kooperation und Integration

Die Tam Tam AG der Comeniusschule (Förderschule) Königsbach-Stein unter Leitung von Lia Ambrosius und Uschi Barth bestand von 1996 bis 2007 als rhythmisch-sozial-pädagogisches Projekt und kooperierte über Jahre mit der Grundschule Eisingen, der Schule am Winterrain (Sonderschule für Geistigbehinderte) Ispringen, der Willy-Brand-Realschule Königsbach, dem Lise-Meitner-Gymnasium Königsbach und der Hohbergschule (Schule für Erziehungshilfe) Bretten. Sie rief mit Trommeln und Tanzen in vielen regionalen und überregionalen Auftritten (siehe unter Termine) viel Begeisterung hervor.

Durch mehrjährige regelmäßige, experimentelle, ganzheitlich-spielerisch-rhythmische Arbeit mit Trommeln, Körper-und anderen Rhythmusinstrumenten entstand eine vollkommen neue Ebene musikalischen Tuns, welche offen legte, mit welch elementarer Kraft und Intensität die Trommel Kinder und Erwachsene ganzheitlich körperlich, seelisch und sozial ansprechen und zu lebendigem Ausdruck führen kann. Im Vordergrund der sozial-pädagogisch-musikalischen Arbeit stand die positive Beeinflussung emotionaler Beeinträchtigungen (Lösen von Hemmungen, Spannungen und Blockaden, Lenkung von destruktiver Aggression in konstruktive Bahnen), sowie eine intensive ganzheitliche Förderung in den Bereichen der Wahrnehmung, der Bewegung und der sozialen Kommunikation, in der es darauf ankommt, aufeinander zu hören, sich zu begegnen, aber auch sich zu behaupten und “stabil“ bei sich zu sein (vgl. Motto). Zugrunde lagen traditionelle Rhythmen und eigene Kompositionen, Klangexperimente und Choreographien.

Die ganzkörperliche Rhythmusarbeit wurde nicht nur im Rahmen der Tam Tam AG praktiziert, sondern wurde auch als wesentlicher Bestandteil des allgemeinen Unterrichts in der Klasse (Klassenmusizieren) eingesetzt. Im Rahmen der Entwicklungsförderung gehörte sie zum täglichen Ritual zu Beginn des Unterrichts oder als Einschub zwischendurch zum Entspannen. Auch am wöchentlichen gemeinsamen Donnerstagbeginn der Unter-, Mittel- und z.T. auch Oberstufe stand sie für lange Zeit im musischen Zentrum. Bei der alljährlichen Durchführung eines mehrwöchigen sozialen Adventsprojektes oder anderer Kooperationsprojekte und –konzerte mit professionellen Gastmusikern aus der Jazz-Szene bot die Tam Tam AG den Teppich für die Gestaltung und alle Tam Tam- Kinder wurrden in die Rhythmusarbeit miteinbezogen.

Inhalte im Klassenmusizieren und in der AG-Arbeit
waren u.a.:
- “Offene“ improvisatorische Trommelspiele und -gespräche, die es ermöglichen, ungebunden die Trommel und den eigenen Rhythmus zu entdecken und den Gefühlen und kreativen Ausdrucksmöglichkeiten freien Lauf zu lassen.
- “Gebundenes“ rhythmisches Arbeiten, in dem es vorrangig um die Erarbeitung und Zusammensetzung vorgegebener Rhythmen geht mit dem Ziel kleinerer und größerer Darbietungen
- Spielerisches Erarbeiten traditioneller und selbst komponierter Rhythmen in kleinen Schritten über Körperpercussion
- die KumBaLaTiKa-Arbeit als besonderer Schwerpunkt in der Arbeit mit Einsatz vieler Übungen zur Sozialen Kommunikation und Selbstbehauptung mit
- die Verbindung gerader und ungerader Rhythmen
- das Laufen des Beat zu Stabilisierung des Eigenrhythmus und des Gruppen-Timing
- die gleichwertige Einbeziehung des Off-Beat als besonderes rhythmisches Element
- die Einbeziehung der Sprechsilben als Merk- und Strukturhilfe
- der Einsatz der Stimme als zusätzliches Rhythmusinstrument und als Mittel zur Selbstbehauptung
- die Verbindung von Trommeln und Tanzen nach eigenen Choreographien
- Klangliche Varianten auf Metall (Fässer, Rohre usw.), Bamben, Sticks, Stöcke, Steine usw.



Die KumBaLaTiKa-Arbeit
ein besonderer Schwerpunkt in der Tam Tam-Percussion

Seit 2000 wurde mit der KumBaLaTiKa -Arbeit ein besonderer Schwerpunkt gesetzt.

Die ganzkörperlichen Bewegungsübungen „in der ungeraden 5“ bewirken durch das regelmäßige häufige Immer-wieder-Tun ein gleichmäßiges Fließen im Körper, da beide Körperseiten gleichwertig im Wechsel über längere Zeit beansprucht werden. Das scheint zunächst ungewohnt, ist jedoch, wie die Erfahrung zeigt, nicht schwieriger als das Arbeiten in geraden Taktarten. Das Laufen des Beat stabilisiert hierbei den Eigenrhythmus und den Zusammenhalt der Gruppe (Timing).

In vielen spielerischen Einzel-, Partner- und Gruppenübungen hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, sich mit Ganzkörpereinsatz in einen einfachen KumBaLaTiKa -Rhythmus langsam einzuschwingen und nach und nach in differenziertere Rhythmusebenen einzusteigen.
Eine besondere Form in Kommunikation zu treten ist die Begegnung mit einem Partner zunächst in Position gegenüber und später im Kreis. Beide Partner laufen aus der Gruppe im gemeinsamen Schritt (Beat) aufeinander zu, den Rhythmus mit Händen oder Stöcken schlagend, zunächst noch auf sich selbst konzentriert. Über Blickkontakt und Austausch von Sicherheit oder Unsicherheit erfolgt die erste Begegnung. Im Geben und Nehmen haben beide die Chance, ihre Fähigkeiten auszutauschen. Der sichere Partner bietet irgendwann dem anderen die Berührung an (Hände, Stöcke)und versucht stabil zu bleiben, auch, wenn der andere „schwankt“ oder zeitweise „ausfällt“. So erhält dieser die Chance „sich anzulehnen“, „sich einzuklinken“ in den Rhythmus, in die Paarbeziehung, in das Gruppengeschehen insgesamt. Auch, wenn dann endlich ein gemeinsamer Rhythmus, ein gemeinsames „Schwingen“ begonnen hat, wird ein ständiger Austausch von „Stärke“ und „Schwäche“ stattfinden. Ein gesunder sozialer Kontakt kann sich nur dann anbahnen und erhalten bleiben, wenn der „Stärkere“ von seiner Sicherheit, Kraft und Energie abgibt und den Partner nicht „überrollt“, „erschlägt“, ihn jedoch auch nicht mit zu viel Rücksichtnahme in seiner schwachen Position bestärkt, sondern ihn einfühlsam aus „seinem Schneckenhaus“ herausholt, ihn immer mehr herausfordert, um nach und nach das Kräfteverhältnis anzugleichen. Der „in dieser Situation Schwächere“ hat so die Möglichkeit, die Stärke des Partners zu seiner Entwicklung und zum gesunden Aufbau der Beziehung zu nutzen, von der Kraft und Energie aufzunehmen, sich bei Ausfall wieder „anzuhängen“, nach und nach selbst Stärke und Sicherheit zu entwickeln, um diesem oder einem anderen Partner wieder im nächsten Moment, in einer anderen Situation „Halt“ zu geben. Die körperliche Begegnung kann irgendwann ziemlich „ausgeglichen“ stattfinden, kann aber auch bis zum Sich-Messen oder bis zum „artistischen Kampf“ voranschreiten. Wichtig ist ein gesunder Austausch, ein sensibles Aufeinander-Bezogensein, aber auch ein stabiles In-Sich-Sein, um die eigene Stärke/Energie und die Beziehung, den gemeinsamen Rhythmus zu „halten“, zu „erhalten“.

Über den Einsatz der Stimme, z.B. das Silben-Rufen erhalten beide Partner die Möglichkeit, in/trotz gemeinsamer rhythmischer Schwingung "eine andere„ Meinung“, „eine andere Sprache/Wahrheit“ einzubringen, diese und mit ihr sich selbst zu behaupten, vielleicht zunächst noch etwas schüchtern, dann immer bestimmter, als echte Herausforderung für sich selbst und den anderen. Beide „Meinungen“ können sich ändern, sind für beide jedoch trotz Unterschiedlichkeit wahr und bestimmt. Durch das Akzeptieren des anderen und das Erhalten der eigenen Stabilität ist es möglich , gemeinsam weiter im Rhythmus zu bleiben und so den Halt und die Beziehung nicht zu verlieren.
Eine weitere, noch intensivere Möglichkeit, sich zu behaupten, noch mehr an Sicherheit und Selbstbewusstsein zu gewinnen, ist das Durchhalten eines anderen Rhythmus bei gleichem Grund-schritt. Zwei Partner stehen oder sitzen sich gegenüber, laufen gemeinsam im gleichen Beat, sprechen und klatschen oder schlagen einen unterschiedlichen Rhythmus und versuchen ihn mit Blickkontakt durchzuhalten, auch, wenn der Kreis um sie beide einen weiteren Rhythmus einbringt und vielleicht noch einen vierten durch Rufen.
Diese und weitere Übungsformen der Sozialen Kommunikation und Selbstbehauptung sind im Rahmen unserer KumBaLaTiKa -Arbeit entstanden und werden auch innerhalb der Erarbeitung anderer traditioneller, sowie eigener Rhythmen angewendet.
Einige Kinder unserer Schule ließen sich trotz großer Probleme in Motorik und Koordination über das Gruppenerleben immer wieder auf das gemeinsame Rhythmusgeschehen ein, wurden - ohne Fremdkontrolle oder Korrektur - von der Gruppe in ihrer Problematik mitgetragen und fanden oft erst nach einem ganzen Jahr in den gemeinsamen Fluss. Das Glücks- und Erfolgserlebnis war entscheidend: endlich „mit sich und den anderen sein“.

Das Erlernen der Rhythmen über Sprechsilben dient als Merkhilfe und gibt die Möglichkeit, den Rhythmus als „Melodie/Lied“ „ohne Notenblatt“ mit nach Hause zu nehmen. Durch den Einsatz der Stimme vom Flüstern bis zum lauten Rufen und dem „rhythmischen Spielen“ mit verschiedenen Silben (Weglassen und Kombinieren verschiedener Silben), ergibt sich eine zusätzliche rhythmische und soziale Dimension.

Die Erreichung solcher Ziele ist natürlich nur in kleinen Schritten und über lange Zeit möglich. Das Fließen im Körper kommt zustande, wenn sich der Rhythmus durch viele Wiederholungen in vielen Variationen mit dem Körper verbunden hat, der Kopf nur noch geringfügig mitwirkt und möglichst einfache Signale eingesetzt werden, um Veränderungen anzuzeigen oder ein Musikstück zu beenden.

Im Vordergrund der pädagogischen Arbeit steht immer die Förderung und Stabilisierung der individuellen Gesamt-Persönlichkeit und das gemeinsame Erleben, die Anbahnung eines sozialen gesunden Umgangs mit dem Partner und der Gruppe.

Die Ergebnisse der intensiven Arbeit in der Klasse und in der AG haben gezeigt, wie jahrelange soziale Rhythmus-Arbeit das soziale Miteinander der Kinder einer ganzen Schule oder verschiedener Schulen untereinander prägen kann und dass trotzdem oder gerade deshalb eine hohe Qualität rhythmisch-musikalischen Arbeitens in der Klasse, in der AG und auf der Bühne, erreichbar ist.

Viele Lehrer aller Schularten aus regionalem und überregionalem Raum haben sich inzwischen von dieser Art rhythmischen Arbeitens ü ber die regelmäßige Fortbildungsarbeit anstecken lassen und praktizieren sie intensiv an ihrer Schule. So sind die Samen für viele Tam Tam AG`s gelegt und das macht Sinn.

Durch den Wechsel an die Sprachheilschule (Schlossparkschule Pforzheim) zum Schuljahr 2007 / 08 erhielt das Element „Sprache“ einen besonderen Schwerpunkt. Näheres ist zu erfahren unter:
Menü-Punkt: Fortbildung / Inhalte / Ziele